Die immergrünen Tropenwälder im Südwesten Costa Ricas wurden in den letzten Jahrzehnten durch Abholzung stark gefährdet. Die Erweiterung der Viehweiden und intensive Landwirtschaft auf der Grundlage von Monokulturen hat zur Zerstörung von Primärwäldern geführt. Der damit verbundene Einsatz von Kunstdüngern und Pestiziden hat zu einem Rückgang der Bodenfruchtbarkeit geführt (Weissenhofer, 2008, Leopold et al., 2001).
Die Umsetzung nachhaltiger Praktiken ist ein Schlüsselelement für die Bodenregeneration der betroffenen Gebiete (FAO, 2018, Zahng et al., 2018).
Organische Düngemittel und organische Bodenverbesserungen stellen daher eine wichtige Alternative zu konventioneller Düngung dar. Organische Nährstoffe die dem Boden bereitgestellt werden, verbessern nicht nur seine Struktur und die Nährstoffverfügbarkeit, sondern erhöhen auch die mikrobiologische Aktivität (Antonious, 2015).
Die Produktion und Verwendung organischer Dünger ist allerdings unter tropischen Bedingungen schwierig zu bewerkstelligen. Die klimatischen Bedingungen sind mit unterschiedlichen Herausforderungen verbunden. Hohe Bodendegenerierung und Auslaugungsverluste werden Aufgrund der hohen Durchschnittstemperaturen und des starken jährlichen Niederschlages erreicht (Comte et al., 2012).
Obwohl Düngemittel-Strategien ein zentrales Element des ökologischen Landbaus sind, und mehrere Institutionen in Costa Rica sich mit dem Thema wissenschaftlich befasst haben, fehlt der Umgang mit Technologien, die an die jeweiligen tropischen Bedingungen angepasst sind. Die meisten verfügbare Informationen stammen aus grauer Literatur oder sind ausschließlich in der Praxis zu finden (Tencio, 2017, Garro, 2016, Calvo und Villalobos, 2010).
Traditionelle Kompostierung ist die am weitesten verbreitete Technologie, aber auch andere Alternativen, wie zum Beispiel Bokashi, Vermicompost, Zusatz von wirksamen Mikroorganismen (EM), Pflanzenkohle, Bioslurry oder die Kombination der Techniken, werden von Landwirten eingesetzt.
Angesichts dieser Situation ist es das Ziel ein besseres Verständnis der vorhandenen Technologien und limitierenden Faktoren zu generieren, die Wahrnehmungen und Erfahrungen der Landwirte zu integrieren und die Qualität der verschiedenen Düngemittel an spezifische Bedingungen anzupassen (Miller, 2008).
Die Studie konzentriert sich auf landwirtschaftliche Flächen innerhalb des Biologischen Korridors La Gamba, mit dem Ziel verschiedene Technologien anzuwenden und die vorhandene Kenntnisse unter diesen extremen klimatischen Bedingungen zu erweitern.